Warum rufen wir zum Warnstreik auf?
Wir sind im September 2022 zu Verhandlungen aufgefordert worden mit einem Angebot auch Deiner Arbeitgeber*in, die sich mit anderen in der Paritätischen Tarifgemeinschaft (PTG) zusammengeschlossen haben. Deine Tarifkommission verhandelt seit April 2023 mit den Arbeitgebern der PTG Berlin und hat diesen auch Deine/ Eure Forderungen zukommen lassen. Diese findet ihr im Warnstreikaufruf ausgeführt, sie sind Ergebnis unserer Mitgliederbefragung: 70% wollen Branchentarifvertrag: Im Vordergrund stehen Entgelt, Zulagen und Altersversorgung – Einen Branchentarifvertrag für alle! (verdi-ptg-berlin.de). Von Seiten der PTG haben wir im August ein neues Angebot für den Mantel zugesandt bekommen, in dem wichtige Forderungen der ver.di Mitglieder nicht enthalten sind, z.B.:
– Das Angebot enthält keine Regelungen zu einer Betriebsrente wie im öffentlichen Dienst. Damit laufen viele Beschäftigte auf die Altersarmut zu.
– Das Angebot enthält nicht die Errungenschaften einzelner Betriebe, diese findet ihr hier: Tarifverhandlungen – Einen Branchentarifvertrag für alle! (verdi-ptg-berlin.de) (z.B. Urlaubsgeld, Zusatzurlaubstage für langjährige Mitarbeiter*innen, Jubiläumsgeld, Sonderurlaubstage, Mitgliedervorteilsregelungen).
– Das Angebot lässt nicht erkennen, ob der Lückenschluss zum TV-L von Arbeitgeberseite gewollt ist in allen Bereichen, da noch kein Entgeltangebot gemacht wurde. Die Arbeitgeber haben das für Januar in Aussicht gestellt.
Deine Tarifkommission hat daher entschieden, zu einem eintägigen großen Warnstreiktag aufzurufen, um zu zeigen, dass wir als ver.di Mitglieder hinter den Forderungen stehen! Das ist auch Rückenwind für Eure Tarifkommission, die tapfer verhandelt seit Monaten.
Warnstreiks sind zudem ein normales Mittel:Warnstreiks werden erforderlich, wenn u.a. die Tarifverhandlungen unbefriedigend verlaufen. Für uns ist es unbefriedigend, wenn unsere Forderungen in Angeboten nicht berücksichtigt werden. Warnstreiks zielen dann darauf ab, die Mobilisierungs- und Streikfähigkeit der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und ihrer Gewerkschaft zu demonstrieren und vertretbare Tarifabschlüsse auf dem Verhandlungsweg zu erreichen. Warnstreiks können grundsätzlich auch verhandlungsbegleitend durchgeführt werden.
Anbei auch Eure Rechte im Streik nochmal übersichtlich auf einer ver.di-Seite aus Baden-Württemberg und zum WDR – das gilt für Euch aber auch:
Streik FAQ | ver.di Fils-Neckar-Alb (verdi.de).
Deine Rechte im Streik | ver.di im WDR (verdi.de)
Noch Fragen? Dann schreibt uns!
Warum ist unsere Kundgebung vorm Abgeordnetenhaus?
Wir nutzen das Plenum aller Abgeordneter, bei dem häufig auch verantwortliche Senator*innen dabei sind, um auf unsere Situation aufmerksam zu machen. Denn: In der aktuellen Haushaltsvorlage ist sogar von Kürzungen die Rede. Zwar gibt es einen Tarifvorsorgetopf, aber der wird nicht ausreichen, um die Lücke zum Tarifvertrag der Länder zu schließen. Wir wollen deutlich machen: Wir brauchen nicht weniger Geld, sondern mehr ins System! Wir brauchen eine Vereinfachung des Zuwendungsrechts und der Entgeltverhandlungen mit den Trägern, wir brauchen Taten statt Worte vom Senat. Hier unterstützen wir auch die Position unserer Träger, die zu Recht auf ihre Schwierigkeiten bei der Refinanzierung verweisen! Wir wollen alle an einen Tisch: Gewerkschaft, Senat und Träger – für gute Arbeitsbedingungen und gerechte Löhne auch für Dich als ver.di Mitglied!