Im Vorfeld von möglichen Tarifverhandlungen für Berlin mit der Paritätischen Tarifgemeinschaft (PTG), befragte ver.di von November bis Januar die Beschäftigten nach ihren Forderungen und Vorstellungen. Die Bekanntgabe der Befragungsergebnisse erfolgte am 19. Januar auf einer offenen Mitgliederversammlung, an der Gewerkschaftsmitglieder und Nichtorganisierte teilnahmen. Wir haben einen enorm großen Rücklauf erhalten, der ein klares Bild für alle betroffenen Träger erkennen lässt.
Tarifziele: 96 % sprechen sich für jährliche Tariferhöhungen aus, 94 % auch für eine jährliche Sonderzahlung. 75 % wollen eine betriebliche Altersversorgung und über 70% wollen auch Überstundenzuschläge haben.
Somit ist klar: Ganz viel dreht sich für die Beschäftigten bei den Trägern ums Geld.
Allerdings wollten wir auch wissen, wie zufrieden sie denn mit ihren derzeitigen Arbeitsbedingungen sind. Das Ergebnis ist eher ernüchternd: Nur 4 % sind mit ihren Arbeitsbedingungen
„sehr zufrieden“, weitere 16 % „eher zufrieden“. Unzufrieden und sehr unzufrieden sind 42 %, eher unzufrieden 38 %.
Ausgewertet wurden auch die persönlichen Anmerkungen in „Freitexten“:
62 % haben sich für materielle Verbesserungen ausgesprochen, u. a. auch für (höhere) Zulagen für Wochenendarbeit, Sonn- und Feiertag, Bereitschaftsdienste, Überstunden, Schichtdienst,
Einspringen, Zusatzqualifikationen, Touren in der Pflege, Zusatzaufgaben wie Praxisanleitung. Viele wollen auch mehr Urlaub und würden gerne nur 4 Tage die Woche arbeiten. Es gab auch Forderungen nach einem besseren Personalschlüssel. Diese Wünsche sehen wir auch als Ausdruck eines hohen Überlastungsgrades bei sehr vielen Kolleginnen und Kollegen.
Hier findet ihr das Tarifinfo: 20230130-Tarifinfo_PTG_1_2023_Web